Kann man Musik komponieren ohne eine tiefergehend musikalische Vorbildung zu haben? Ja, Schüler*in kann – in unserem Projekt LIVEstudies!
Schon länger hatte ich eine Projektidee im Kopf, die aber bis zur Umsetzung eine Weile gebraucht hat: Schüler*innen sollten Stücke komponieren können, die wir dann live spielen und mit den Schüler*innen gemeinsam interpretieren – praktische Musiktheorie sozusagen. Was uns so lange von der Realisierung abgehalten hat, war die Frage der Notation. Denn wie soll man ein Stück schreiben, wenn man es nicht notieren kann? Eine Übersetzung von der musikalischen Idee in Notenschrift durch uns Musiker*innen wollten wir unbedingt vermeiden, weil die Gefahr einer Einflussnahme zu groß ist.
Durch Zuhilfenahme eines intuitiv bedienbaren Sequencer-Programms konnte ich das Problem letztendlich doch lösen: Eine klaviaturähnliche Oberfläche bietet die Möglichkeit, musikalische Ideen direkt einzugeben, sie immer wieder anzuhören und so lange zu korrigieren, bis sie “richtig” klingen. Damit können Profis aber eben auch Laien komplexe Stück entwerfen und bearbeiten.
Im gerade vergangenen März konnten wir dann gemeinsam mit dem Lehrer Sebastian Kitzinger und der 10f der Ernst-Reuter-Schule ein Try-out von drei Doppelstunden realisieren. Uns hat die Kreativität und das Interesse der Schüler*innen begeistert. Denn auch wenn wir natürlich darauf gehofft hatten – ob es wirklich funktioniert, das Komponieren, war nicht von vorne herein klar.
Im Schuljahr 2022/23 möchten wir das Projekt weiterentwickeln und vergrößern. Dafür haben wir gemeinsam mit der Ernst-Reuter-Schule eine Förderung beantragt. Mal sehen, ob das klappt und welche Musiken uns im nächsten Schuljahr überraschen … Sie sind dann herzlich eingeladen zum großen Abschlusskonzert 🙂
Ein großes DANKE geht an die Holger-Koppe-Stiftung für die Unterstützung und das Vertrauen! Ohne diese Finanzierung wäre die Projektentwicklung nicht möglich gewesen.