Das Projekt „Let‘s Get Lost at Klassik Island“ liegt schon über ein halbes Jahr hinter uns und doch klingt die außergewöhnliche Musik von Jessy Montgomery, Florence Price, George Gershwin u.a. in den Ohren nach, die Bilder und die Eindrücke von den Konzerten sind immer noch in ihrer ganzen Farbe und Aussagekraft präsent! Das liegt natürlich an dem einzigartigen Konzept der vier Veranstaltungen und den vorausgehenden Proben der Kammerphilharmonie und der Gastkünstler*innen. Die für die Konzerte ausgewählten Aufführungsorte - Gateway Gardens, das Galeria Karstadt Kaufhaus, Café COZ und die Bühne im Nordwestzentrum könnten in ihrer Art nicht unterschiedlicher sein. Während wir uns als Ensemble auf den Fluglärm und spontane Witterungsverhältnisse des Open Air Konzertes im Hof des Gateway Gardens erstmal einstellen mussten, war die Herrenunterwäsche-Abteilung des Galeria Karstadt Kaufhauses fast häuslich familiär. Wann bekommt man schon als Künstlerin* die Gelegenheit neben den Socken und den Boxershorts zu musizieren? Die Konzerte im Café COZ waren als ein Experiment durchgeführt: Die Konzerte wurden von einem Kamerateam gestreamt und in einen Saal live übertragen. Das Publikum konnte zwischen dem Aufführungssaal und dem Streamsaal hin und her wechseln und auf diese Art und Weise die Eindrücke vom Live-Erlebnis eines Konzertes im Gegensatz zum Stream sammeln und gegenüberstellen. Eine Freundin von mir, selbst Musikerin, war im Publikum und war von dem Konzept völlig begeistert! Sie erzähle mir nach dem Konzert, dass es ihr erst dann bewusst wurde, wie stark die Wirkung von einem Liveerlebnis ist und was für Gefühle und Eindrücke es in einem Zuhörer auslöst. Die Kammerphilharmonie ist als Ensemble aus diesem Projekt besonders stark zusammengeschweißt hervorgegangen.